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Erste Studierende ziehen auf Tita-Cory-Campus ein

14. September 2022

Eine der neuen Bewohnerinnen ist Lara Sommerfeld. Die 19-Jährige studiert Mathe und Sport an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und sagt: „Hier mit als Erste einzuziehen ist eine große Chance, was ganz Neues mit aufzubauen und zu prägen.“ Dass es jetzt, Mitte September, an einigen Stellen noch deutlich nach Baustelle aussieht, stört sie nicht. „Das gehört dazu, wenn etwas ganz neu ist.“

„Uns ist es ein Anliegen, Studierenden in dieser Stadt als Bistum studentisches Leben zu ermöglichen und ihnen so zukunftsträchtig und nachhaltig eine Wohnung, einen Ort der Begegnung zu geben“, hatte Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp bei der Grundsteinlegung im Juni 2020 betont. Knapp 30 Millionen Euro hat das Bistum Münster in die Hand genommen, um den Komplex an der Albert-Schweitzer-Straße in Münster zu bauen. Entstanden sind insgesamt sieben Gebäude, von denen vier als Wohnhäuser für Studierende dienen. Dazu kommen eine Kapelle, Gemeinschaftsräume sowie Platz für die Verwaltung und die Katholische Hochschul- und Studierendengemeinde (KSHG). Auch die Seelsorge des benachbarten Universitätsklinikums Münster (UKM) wird auf den Campus ziehen. „Wir sind, was die Einzüge angeht, im Zeitplan geblieben – und wir haben den Kostenrahmen nicht gesprengt“, betont Harald Ruhwinkel von der Bauabteilung des Bistums, der den Bau des Campus betreut. Möglich gewesen sei das unter anderem auch, indem viele Arbeiten von regionalen Firmen ausgeführt wurden und werden. „Darin liegt ein großer Vorteil, die Wege sind kurz“, erklärt Ruhwinkel.

Dass die Handwerker ganze Arbeit geleistet haben, wird schon deutlich, wenn man den Campus über die Verbindungstreppe an der Seite des benachbarten Overberg-Kollegs betritt: Auf der so genannten Verbindungsebene laden die Begrenzungen großer Blumenbeete zum Hinsetzen ein, an dem geplanten Kiosk wird mit Hochdruck gearbeitet. „Mit den finalen Bauarbeiten hängen wir ein bisschen hinterher, aber wir sind definitiv auf der Zielgeraden“, sagt Markus Hoffmann und blickt hoch zum Kran, der noch über dem Campus aufragt, es riecht nach Teer, letzte Fugen auf dem Außengelände werden gefüllt.

Lara Sommerfeld betritt zum ersten Mal das Haus, in dem sie die nächste Zeit wohnen wird. Ein bisschen staubig ist es noch im Hausflur, aber die Gemeinschaftsküche und die Zimmer – in jedem der vier Häuser gibt es auch ein speziell für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer ausgerichtetes Zimmer im Erdgeschoss, wo sich dann ebenfalls eine barrierefreie Küche befindet – sind einzugsbereit. „Ach, ich freu mich“, sagt die Studentin und strahlt, als sie in ihrem Zimmer steht und einen Blick in ihr eigenes Badezimmer wirft. 18 Quadratmeter ist das neue Zuhause groß, und möbliert ist es auch: Schreibtisch, Bett, Schrank – alles da. Auch auf gemütliche Abende in der Gemeinschaftsküche freut sie sich schon: „Hier kann man bestimmt gut gemeinsam essen und feiern“, sagt sie. Bei der Ausstattung der Küche haben die Verantwortlichen auf Qualität, Funktionalität und Platz geachtet, schließlich teilen sich jeweils bis zu zwölf Studierende eine Küche. 17 solcher Flure/Wohngemeinschaften gibt es auf dem Campus. Zwei große Kühlschränke und ein Gefrierschrank, Herd, Backofen, Mikrowelle, dazu viel Stauraum in weiteren Schränken, ein großer Tisch mit Stühlen und ein Sofa – abgerundet mit dem Panoramablick auf den Campus, der TCC hat Einiges zu bieten. Das Einzige, was es nicht gibt, ist eine Spülmaschine. „Kein Problem“, grinst Lara Sommerfeld, dann könne man auch nicht vergessen, sie auszuräumen. Für die nötige Grundsauberkeit in den Gemeinschaftsräumen sorgt ein Putzdienst. „Trotzdem wird es ohne selbst Ordnung zu halten und auch mal den Lappen zu schwingen nicht gehen. Zum WG-Leben gehört eben auch das Putzen. Wir möchten unserer Studierenden bei ihren ersten Schritten eines eigenständigen Lebens begleiten“, erklärt Markus Hoffmann. Für die Zimmer sind die Studierenden selbst verantwortlich – Staubsauger und Co. gibt’s im Putzraum, Waschmaschinen stehen im Keller.

Zwei Schlüssel bekommt Lara Sommerfeld zum Einzug ausgehändigt: einen elektronischen, um in das Haus und auf ihren Flur, in ihre WG, zu kommen, und einen „normalen“, der nur in ihre Zimmertür passt. Die Studentin freut sich, dass sie mit so vielen Studierenden auf einem Campus zusammenwohnt: „So lernt man immer nochmal neue Leute kennen“. Nach dem Umzug aus dem Thomas-Morus-Kolleg (ebenfalls bisher vom BSW betrieben und ab Oktober nicht mehr als Wohnheim verfügbar) auf den TCC gemeinsam mit zwei Freundinnen, geht es für die 19-Jährige nach dem Kisten auspacken direkt in die Vollen – Klausuren stehen an, und zwar via Internet. Was für ein Glück, dass das W-LAN auf dem gesamten Campus tadellos funktioniert. „Das haben wir, sobald es möglich war, ans Laufen gebracht. Ohne geht’s nicht“, weiß BSW-Chef Markus Hoffmann. Und da ist es auch nicht ganz so schlimm, dass auf dem Gelände des Campus noch die eine oder andere Woche gewerkelt wird.

(erschienen auf www.bistum-muenster.de am 14.09.2022)