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Erfahrungen mit „Zukunft Einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“

Ich würde es sofort wieder machen!

Das Bischöfliche Studierendenwerk Münster mit dem Wohnheim “Marianum” in der Frauenstraße, dem Café Milagro und der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde haben als eine der ersten kirchlichen Einrichtungen im Bistum Münster das Umweltmanagementsystem „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ eingeführt. Koch Marcus Steffen war daran maßgeblich beteiligt.

Fairen Kaffee, Tee und Saft gibt es bei der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde in Münster, KSHG, gefühlt schon immer, ebenso den Streuobstwiesenapfelsaft vom Naturschutzbund. Auch Essensreste werden im Cafè Milagro schon immer weitest möglich zum Verzehr weiter gegeben. Aber was ist mit all den anderen Aspekten und Möglichkeiten einer ökofairen Ausrichtung des Bischöflichen Studierendenwerks Münster? Und welche gibt es dort überhaupt?

Um dies zu erkunden und sich umfassender ökofair auszurichten, hat das Studierendenwerk bereits in der Pilotphase der im Juni 2018 offiziell gestarteten Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ das Umweltmanagementsystem „Zukunft einkaufen“ eingeführt. „Wir wollten ohnehin ein Qualitätsmanagement (QM) installieren. Warum dann nicht ein Umweltmanagementsystem, das vom Bistum kostenfrei angeboten wird und uns neben dem QM auch hilft, nachhaltiger zu wirtschaften?“, beschreibt Marcus Steffen, stellvertretender Bereichsleiter des Café Milagro beim Bischöflichen Studierendenwerk Münster, die Beweggründe. „Anfangs während der Bestandsaufnahme verging keine Sitzung ohne die Sinnfrage, ob sich diese Arbeit lohnt“, gibt der 40-jährige offen zu. Denn erst, wenn alle Daten erhoben und alle Fakten und Unterlagen von den Strom- und Gasverbräuchen der Konvektomaten und der Spülmaschine bis hin zu den Betriebsanleitungen der Maschinen und Geräte und den Datenblättern der Reinigungsmittel zusammen getragen sind, kann man das eigentliche Ziel angehen und systematisch Veränderungen planen und umsetzen.

Marcus Steffen ist gelernter Koch und vertritt das Café Milagro im Umweltmanagementteam des Studierendenwerks. Er versorgt zusammen mit seiner Küchenmannschaft im Café Milagro täglich etwa 180 Studentinnen und Studenten mit Mittag- oder Abendessen. Außer ihm arbeiten im Umweltmanagementteam der Heimleiter des dazu gehörenden Studentenwohnheims, ein Mitarbeiter aus der Haustechnik, der Eine-Welt-Referent von der KSHG und ein Mitarbeiter vom Bischöflichen Bauamt mit. Begleitet wurde der zweijährige Prozess vom Referenten für Schöpfungsbewahrung beim Bischöflichen Generalvikariat, Thomas Kamp-Deister.

Da Marcus Steffen freie Hand bei der Einteilung seiner Stunden hat, konnte er die Aufgaben in seiner Arbeitszeit erledigen. Dabei war für ihn Vieles neu: „Wenn man, wie ich, gewohnt ist, mit den Händen zu arbeiten, muss man sich erst in den Umgang mit der EDV einarbeiten“, erinnert er sich. „Gewöhnungsbedürftig war auch, sich vorm Papier Gedanken zu machen.“

Am Ende des Einführungsprozesses stand ein Audit mit Thomas Kamp-Deister, dem Leiter der Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“. Beim Audit hat das Umweltmanagementteam die erarbeiteten Ordner vorgelegt, Fragen beantwortet und eine Hausbegehung durchgeführt. Damit war das Umweltmanagementsystem eingeführt und die erste Zertifizierung geschafft. Am Sonntag, 25. November wird im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes Weihbischof Dr. Stefan Zekorn um 19.00 Uhr in der Petrikirche offiziell die Urkunde überreichen.

Es war zwar Mühe, aber es hat sich für Marcus Steffen gelohnt, ist er überzeugt: „Ich habe dabei viel in Sachen Qualitätsmanagement gelernt“. Aber auch die Umwelt hat dabei gewonnen: „Das Thema Beschaffung ist bei mir seither viel präsenter. Die Möglichkeiten, durch einfache Verhaltensänderung, viel zu bewirken, haben bei mir richtig Klick gemacht“, berichtet er. So haben er und sein Team die Bereitschaftszeiten der Industriespülmaschine deutlich verringert. Die Abläufe werden jetzt genauer geplant und die Maschine erst die zum Aufheizen notwendigen 45 Minuten vor Gebrauch eingeschaltet. Das Küchenteam organisiert jetzt die Prozesse beim Kochen verstärkt so, dass der kleine gasbetriebene Konvektomat mehr zum Einsatz kommt und der große Strombetriebene nur, wenn er für eine große Menge gebraucht wird. Marcus Steffen hat die Lieferanten nach der Herkunft der gelieferten Lebensmittel gefragt, die Ergebnisse im Küchenteam beraten und auch hier Einiges verändert. So kauft das Café Milagro insbesondere bei Fleisch, Milchprodukten, Kartoffeln, Bier und Apfelsaft inzwischen hauptsächlich regionale Produkte aus dem Münsterland. Um den Fleischkonsum zu verringern hat die Küche täglich ein vegetarisches Menü im Angebot und donnerstags das Motto Veggieday, an dem es nur Vegetarisches gibt. Doch damit nicht genug: „Bei den Reinigungsmitteln entscheiden wir selbst, wieviel Chemie notwendig ist und verwenden keine scharfen Reiniger, auch nicht die Selbstreinigungstabletten für Konvektomaten vom Hersteller“, hat die Küchencrew entschieden.

Auch wenn schon viele Veränderungen geschafft sind, den engagierten Koch hat der Ehrgeiz gepackt. Er will zusammen mit seinem Team noch mehr erreichen und setzt dabei vor allem auf Verhaltensänderungen. Bei der internen Kommunikation beispielsweise sieht er noch Möglichkeiten: „Wir müssen noch offensiver die mitarbeitenden Studenten und Studentinnen in den Prozess einbeziehen und bei der Einarbeitung ökofaires Handeln deutlicher ansprechen.“

Bei so viel Ehrgeiz und Erfolg verwundert nicht, dass Marcus Steffen dabei bleiben will: „Mir hat der Prozess viel gebracht. Ich würde es sofort wieder machen“, sagt er. „2020 werden wir rezertifiziert“, haben er und sein Team denn auch schon die nächste Zielgerade vor Augen. Auf dass die Begeisterung auch die Studentinnen und Studenten, die dort essen, ansteckt.
Mehr zu der Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ unter www.bistum-muenster.de/zukunft_einkaufen

Text/Foto: Karola Wiedemann

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Breul-Jubiläum: Overbeck feiert mit Studenten und Ehemaligen

 

Zum Breul-Jubiläum feierte der frühere Heimleiter und heutige Essener Bischof Franz-Josef Overbeck einen Gottesdienst in der Jugendkirche Effata mit jetzigen und ehemaligen Bewohnern. Die Schola sorgte für die musikalische Gestaltung.        Foto: Christof Haverkamp

Bischof lobt Gemeinschaft im Deutschen Studentenheim

Vor 90 Jahren, im Juni 1928, war Richtfest beim Deutschen Studentenheim am Breul 23 in Münster – und zu diesem Jubiläum hat der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck am Wochenende einen Gottesdienst mit Bewohnern und ehemaligen Breulianern in der Jugendkirche Effata gefeiert. Overbeck, der von 1994 bis 2000 Rektor am Breul war, sagte in der Predigt, das Studentenwohnheim habe sich als eine Lebens- und Glaubensgemeinschaft verstanden, in der auch gemeinsam gebetet worden sei. „Es braucht solche Kulturen der Gemeinschaft, auf die man sich verlassen kann“, unterstrich der Bischof, der auch mit einigen Anekdoten an seine Zeit im Breul erinnerte.

Dirk Steinberg, Vorsitzender des Vereins alter Breulianer, dankte Overbeck am Ende des Gottesdienstes: „Du bist nicht nur Bischof, sondern auch ein Heimleiter und ein echter Breulianer.“ Musikalisch gestalteten die Schola des DSH und Mitglieder der Effata-Band die Heilige Messe.

Gespräche im Schwesterngarten

Anschließend hatten die jetzigen und ehemaligen Breulianer im Schwesterngarten neben dem DSH Gelegenheit zum Gespräch. Unter den Gästen war auch die frühere Oberin Schwester Berthelma Bietenbeck vom Orden der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel („Heiligenstädter Schulschwestern“). Sie hatte jahrzehntelang in der Hauswirtschaft des DSH gearbeitet bis 2010 dort gelebt, bevor der Schwesternkonvent aufgelöst wurde.

Markus Hoffmann, Geschäftsführer des Bischöflichen Studierendenwerkes Münster, überreichte dem Haus zum Jubiläum eine Sitzgruppe für die Dachterrasse, Grußworte sprachen Senior Marcus Faska und Dirk Steinberg für den Verein alter Breulianer. In wenigen Jahren soll das Gebäude des DSH, in dem derzeit auch das Katholikentagsbüro untergebracht ist, abgerissen werden. Am Coesfelder Kreuz in Münster soll voraussichtlich 2021 ein neues Studierendenwohnheim entstehen.

Traditionsreiches Haus

Zu den Heimleitern des traditionsreichen Hauses gehörten unter anderem der Domkapitular und stellvertretende Generalvikar Paul Ketteler (bis zu seinem Tod im Juni 1993), Bischof Overbeck (1994-2000), der Münsteraner Generalvikar Norbert Köster (2000 bis 2006) und der frühere Domvikar Markus Tüshaus (2006-2013).

 

Bericht: Christof Haverkamp, Kirche+Leben Netz  (23.06.18)

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Jetzt Karten für den Katholikentag sichern!

Vom 09. bis 13. Mai 2018 findet in der Universitätsstadt Münster der 101. Katholikentag statt. Unter dem Stichwort Lebenswelten Studium wird sich die KSHG mit mehreren Kooperationspartnern an dem Programm beteiligen und Veranstaltungen speziell für Studierende anbieten.
Wer an diesen Veranstaltungen teilnehmen möchte, sollte den besonderen Rabatt für Schüler*innen und Studierende aus Münster nutzen! Bis zum 15. März könnt ihr eine Dauerkarte für lediglich 15,-€ erwerben!
Die Karten bekommt ihr an den Vorverkaufsstellen oder in Kürze auch direkt im Sekretariat der KSHG (ihr könnt euch jetzt bereits auf eine Liste setzen lassen). Für den Kauf haltet bitte euren Studierendenausweis bereit.

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Wir haben die Wahl! – Aufruf der KSHG und des BSW zur Bundestagswahl 2017

Demokratie passiert nicht einfach, sie ist das gemeinsame Handeln von uns allen. Wie kompetent, mutig und ehrlich die Politik in Deutschland ist, das hängt von uns ab. Diejenigen, denen wir unsere Stimme geben, werden unser Land gestalten. Was wir aktiv beitragen, wird zum Programm. Was wir passiv hinnehmen ebenso.

Am Tag der Wahl fällt keine Stimme weniger ins Gewicht als eine andere. Unabhängig von Leistung, Geschlecht oder Religion – jede Stimme zählt.
Die Staatsform der Volksherrschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist ein Privileg, um das uns viele beneiden. Sie bringt uns viele Freiheiten, gleichzeitig aber auch Verantwortung. Auch ist unsere Demokratie ist bei weitem nicht perfekt, ihre politischen Ergebnisse nicht immer überzeugend. Doch im Gegensatz zu anderen Staatsformen ist die Demokratie vital, offen für Veränderungen und sie ist lernfähig.

Daher möchten wir euch aufrufen am Sonntag eure Stimme abzugeben und wählen zu gehen.
Allen, die dieses bereits getan haben und bereits per Briefwahl oder im Wahlbüro gewählt haben, schon jetzt ein herzliches Dankeschön dafür, dass ihr euch für unsere Demokratie einsetzt.
Für „Unentschlossene“ können wir den Wahl-O-Mat als Orientierungshilfe empfehlen.
https://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2017/
Oder den WDR-Kandidatencheck. Dort könnt Ihr euch über die Direktkandidat/-innen eures Wahlreises informieren – sofern dieser in NRW liegt. http://kandidatencheck.wdr.de/bundestagswahl/

Demokratie lebt davon, dass wir eine Stimme haben. Wir sollten sie nutzen.
Am Sonntag ist Bundestagswahl!

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Michael Berentzen wird Studierendenpfarrer an der KSHG in Münster

Text: Bischöfliche Pressestelle / 08.02.17
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Michael Berentzen wird neuer Studierendenpfarrer der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde (KSHG) in Münster.

Der 33-Jährige folgt damit auf André Pollmann, der gemeinsam mit dem bisherigen Subsidiar der KSHG, Michael Ostholthoff, Pfarrer von St. Sixtus in Haltern wird. Beide werden zum Ende des Sommersemesters an der KSHG verabschiedet werden.

Michael Berentzen stammt gebürtig aus Wiesbaden. 2013 wurde er im St.-Paulus-Dom Münster zum Priester geweiht. Es folgten Stationen als Vertretung in Warendorf-Freckenhorst und Rheine, bevor er noch im selben Jahr Kaplan in Kleve wurde. Seit 2014 gehört er dem Priesterrat des Bistums Münster an.
Sein künftiges Amt wird für ihn einiges ändern, ist sich Berentzen sicher: „Die neue Aufgabe ist mit einem Rollenwechsel verbunden, der für mich noch etwas Unwirkliches hat und der mir viel Respekt abverlangt.“ Als Kaplan genieße er viel Gestaltungsfreiheit und sei nicht zwingend in strukturelle Entscheidungsprozesse und entsprechende Konflikte eingebunden. „Als Studierendenpfarrer werde ich aber gemeinsam mit anderen Entscheidungen zu verantworten haben und dabei immer einen größeren Zusammenhang mitbedenken müssen“, sagt er.

Bei allem Neuen gibt es auch Vertrautes, auf das der 33-Jährige bauen kann. Mit der Stadt Münster verbinde er die Erinnerungen an die eigene Studienzeit sowie einige Freundschaften. „Auch das Leben und Arbeiten mit Studierenden ist nie abgebrochen, über persönliche Kontakte und über den Kontakt mit Studierenden der Hochschule in Kleve“, erzählt Berentzen.

Besonders freue er sich „auf viele engagierte und unterschiedlich begabte junge Menschen, die Glauben leben.“ Er habe die KSHG als Ort erlebt, „an dem selbstbewusst und vielseitig Glaube entdeckt, hinterfragt, geteilt, gefeiert und anderen sichtbar gemacht“ werde. In diese Vielseitigkeit wolle er sich einbringen. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Menschen, die Verantwortung nicht scheuen und sich aus der Klarheit der Gegenwart Gottes in gesellschaftliche Debatten einmischen, die selbst immer weniger Klarheiten voraussetzen“, sagt Berentzen, „und ich bin gespannt darauf, mit denen, die wollen, immer mehr Facetten im Glaubensleben ausfindig und diese für immer mehr Studierende greifbar zu machen.“

Ebenso wie das Kommende schätzt er die in Kleve gesammelten Erfahrungen, beispielsweise, „mit wie viel verschiedenen Menschen unterschiedlichen Alters und Hintergrundes ich in Berührung kommen durfte. Auch das Spektrum der Begleitung vom Entdecken der Welt im Kindesalter bis zum Abschied aus derselben am Sterbebett habe ich als Bereicherung erlebt.“

Eine Klever Besonderheit aber werde ihm in Münster nicht fehlen, vermutet Berentzen augenzwinkernd: „Definitiv nicht vermissen werde ich in Kleve die Gruftstraße auf dem Weg zur Oberstadt, die sich wie eine Bergetappe der Tour de France anfühlt. Da werden die Wege in Münster geradezu entspannt sein, auch wenn es an Herausforderungen nicht mangelt.“

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Seltenes Angebot: Günstiger Wohnraum für Studierende

Kirche+Leben, 07.01.2017
von Marie-Theres Himstedt

Bistum bietet Zimmer in Vechta, Oldenburg und Münster

Die Erstsemesterzahlen  steigen seit Jahren. Die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster verzeichnete 2016 mit 44.000 immatrikulierten Studenten einen neuen Rekord.

Wer studiert, will auch irgendwo wohnen. Das kann schwierig werden, denn preiswerte Zimmer sind  knapp. Das Studentenwerk Münster ist mit 22 Wohnanlagen und 5.624 Plätzen der größte Vermieter. Teilweise müssen Studenten sich zwei Jahre im Voraus kümmern.

Wer es in Münster weniger anonym mag, ist gut beraten, sich um einen Platz in einem der zwölf Wohnheime in kirchlicher Trägerschaft zu bewerben. Die Vielfalt ist groß: vom schlichten Elf-Quadratmeter-Zimmer bis zum Familienwohnheim mit Drei-Zimmer-Apartments und Spielplätzen vor der Tür. Das alles ist für 150 bis 330 Euro zu haben. Der Anschluss fürs Internet wird meist extra berechnet.

Im Schatten von Münsters Überwasserkirche

Natali Hanik, 26, lebt seit drei Jahren mit zwölf jungen Frauen in einer Wohngemeinschaft (WG) im Collegium Marianum. Das Wohnheim in  der Nähe der Überwasserkirche in Münster bietet Platz für neun solcher WGs. Darunter sind auch barrierefreie Wohnungen.

»Ich mag die Atmosphäre hier. Es ist persönlich. Wir sind nicht einfach eine Zahl«, betont die Studentin der Betriebswirtschaft. Der Putzplan, Kochabende und viele Aktionen organisieren das Zusammenleben. Bei 13 Mädels gibt es schon mal Knatsch: »Dann setzen wir uns zusammen und klären den Konflikt«, sagt Hanik. Wenn Hilfe benötigt werde, sei die Heimleitung jederzeit ansprechbar.

Neubau geplant

Auch das unterscheidet Wohnheime in kirchlicher Trägerschaft von anderen Unterkünften. Der größte Anbieter ist das Bischöfliche Studierendenwerk Münster (BSW) mit seinen Wohnheimen Collegium Marianum, Deutsches Studentenheim am Breul, Fürstin-von-Gallitzin-Heim und dem Liebfrauenstift. Diese Wohnheime bieten 380 Plätze – 200 für Studenten und 180 für Studentinnen, die dafür zwischen 119 und 229 Euro monatlich zahlen. Außerdem gehört das Café Milagro, das täglich 250 preiswerte Mittagessen ausgibt, der Gesellschaft an.

Da der Bedarf an günstigem Wohnraum riesig ist, hat sich das Bistum entschieden, ein Studentenwohnheim zu bauen. Der geplante Neubau Nähe Overberg-Kolleg und Uniklinik Münster liegt im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und soll in mehreren Bauabschnitten errichtet werden. Das Wohnheim am Breul wird nach 2018 abgerissen (»kirche-und-leben.de« berichtete).

270 Absagen

Aktuell sind alle Wohnheime des BSW belegt, 270 Bewerbern habe man absagen müssen. »Gemeinschaft ist unser Ziel. Das ist auch das, was uns von anderen Wohnheimen unterscheidet«, sagt Markus Hoffmann, Geschäftsführer des BSW. »Wir möchten die Leute, die vor Ort wohnen, miteinander in Kontakt bringen.«

Die Bewohner kennen sich meistens persönlich. So werde darauf geachtet, dass sich Einzelne nicht zurückzögen. Gemeinschaft bedeute Geben und Nehmen: »Bei denen, die länger da sind, erwarten wir, dass sie Verantwortung tragen.  Das kann das Amt des Haussprechers sein oder des WG-Sprechers, der dafür sorgt, dass Ordnung in der Küche gehalten wird.«

Übernachtung im Partykeller

Die Bewohner kommen außerdem mit Glauben unterschiedlicher Prägung in Berührung: »Durch unsere Kooperation mit der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde haben die Studenten eine große Auswahl an Veranstaltungen. Es gibt keine verpflichtenden Angebote.«

Wie bei anderen Wohnheimen auch, müssen sich die jungen Bewohner um die teils möblierten Zimmer bewerben. Das BSW fragt über den Lebenslauf hinaus nach der Motivation, warum man gerade in einem katholischen Wohnheim leben möchte.

Dabei hat jedes Wohnheim seine eigenen Regeln: In der Studentinnenburse in Trägerschaft der Schwestern Unserer Lieben Frau ist männlichen Gästen die Übernachtung nur im Partykeller gestattet. Für die Bewohnerinnen geht das in Ordnung: »Natürlich gibt es Regeln, die mein Leben allerdings in keiner Weise einschränken«, schreibt Anke, 21, auf der Internetseite der Studentinnenburse.

Angebote in Oldenburg und Vechta

Im Oldenburger Münsterland ist man schon einen Schritt weiter. In Vechta hält das katholische Studentenwohnheim zwei Apartments für alleinerziehende Studierende mit Kind vor. Der Trakt, in dem auch noch zehn weitere Plätze vorhanden sind, grenzt direkt an die Katholische Hochschulgemeinde und den »Raum der Stille und des Gebetes«.

In Vechta gibt es noch ein weiteres katholisches Studentenwohnheim: Das »Immentun« hat 60 Einzelzimmer auf zehn Etagen und wird betrieben von der St.-Georg-Stiftung. Alle Wohnheime sind offen für unterschiedliche Kulturen und Konfessionen.

Das günstigste Zimmer ist beim Volkeningheim in Münster zu haben: Das ökumenische Wohnheim in Trägerschaft der evangelischen Kirche Westfalens hat 51 Zimmer. Das günstigste ist für 90 Euro warm zu bekommen. Eine luxuriösere Variante mit Servicepaket bietet das Bildungszentrum Widenberg in Trägerschaft eines Vereins, der dem Opus Dei nahesteht: Dort gibt es Zimmer mit eigener Dusche, Halbpension, Zimmerreinigung und wöchentlicher Wäsche für 680 Euro.

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